Tuesday, April 25, 2006

Geht bei euch auch einiges schief?

Ist schon 'ne Weile her, als ich das letzte mal was hier herein geschrieben habe.

Tja ... komisch eigentlich hatte ich doch soviel Zeit. Aber dann kam meine Freundin zu besuch, und die Schule war auch irgendwie wieder da, achja und ich musste noch zu Freunden auf 'ne LAN. Jetzt habe ich ein neues Spiel, wenigstens legal. Naja im Gottesdienst war ich auch schon lange nicht mehr. Ich meine "Gottesdienst sind doch eh nicht nur die 2 Stunden vorm Pastor, oder?"

Da fällt mir auf, dass ich wirklich viele Ausreden finde meine freiwillige Arbeit vor mich hinzuschieben. Hei was hätte es mich, denn gekostet am Freitagabend 'ne Stunde hinzusetzen und mal wieder den Worten Gottes zu lauschen? Zur Erklärung in Gießen gibt es sogar unzählige weitere Gottesdienste. Im Grunde von Freitagmorgen bis Sonntagspätabend findet man immer einen. Insgesamt bete ich immer noch viel, im Stillen. Aber eben nicht bewusst, kaum intesiv.

Tja was soll ich sagen jetzt sind alte Problem wieder ganz groß, ich bin noch mehr in Gedanken versunken. Wirklich klappen will trotzdem nichts.

Kennt ihr das auch? Wie sieht es gerade bei euch im Leben aus?
Gebt mal ein paar Kommentare ab!


Hier mal ein schönes Video. Ich hoffe es bleibt noch länger auf dem Server wo es jetzt ist.

Wednesday, March 15, 2006

... meine schlechten Macken kommen wieder!

Quelle: Matthäus 12, 43-45

Träume kommen und Träume gehen, sowie auch die Laster die uns täglich beschäftigen. Irgendwann sind sie da, haben plötzlich ein Lebensrecht. Man gewöhnt sich an sie, wartet aber nur darauf bis man einen Grund findet sie abzustreifen. Nie ist’s einfach, wahrscheinlich wird es das nie werden. Doch es kommt immer der Zeitpunkt an dem man merkt: „So wie es jetzt läuft kann es nicht mehr weitergehen..“ Vielleicht sogar, weil man Menschen, die einem Wichtig sind verletzt hat. Vielleicht weil man sich das eigene Leben verbaut hat und die Art und Weise wie man jetzt lebt nicht mehr akzeptieren kann….

So sucht man lange nach einer Lösung, manchmal Jahre lang. Man verzweifelt immer mehr und gibt seiner ungewollten Macke eine immer größere Bedeutung. Man lernt sie kennen, weiß wie sie einen kontrolliert. Manchmal aber schafft man es auch sehr schnell drüber hinweg zu kommen. Egal wie und warum. Egal wie schnell oder wie lange man dafür gebraucht hat, danach steht einem eine große Verantwortung gegenüber.

Eine Verantwortung, die man auf den ersten Blick meist nicht sieht. Man hat schließlich alles von sich abgeworfen. Die Sonne scheint schöner als je zuvor, der Duft von frisch geschnittenem Gras steigt einem in die Nase und man verbringt nun mehr Zeit als zuvor mit seinen Freunden. Es scheint fast wie eine perfekte Illusion zu laufen. Über Monate hinweg könnte das eigene Leben nicht besser verlaufen, vielleicht sogar Jahre, vielleicht aber auch nur ein paar Tage lang.

Dann wacht man eines Morgens auf, die Sonne scheint immer noch, aber du weißt es hat sich was verändert. Dein Frühstücksei schmeckt nicht mehr so gut wie gestern, die Zeitung färbt ab und du regst dich über die Druckerschwärze an deinen Finger auf. Aber all das scheint nur eine Nebensache zu sein, denn es hat sich irgendetwas stark verändert. Man geht zu Arbeit oder in die Schule, kommt wieder nach Hause, isst kurz was und macht den Fernseher an …

Immer noch ist dieses bedrückende Gefühl da, das eine was man nicht zuordnen kann. Man lässt sich weiter gehen und dann in einer ruhigen Minuten schießen einem Gedanken durch den Kopf, die man längst als vergangen betrachtet hat.

Jetzt ist der Zeitpunkt wo es einem klar wird, was das für ein Geschmack war, welches Bild man am Morgen in den Augen hatte.

Es ist das alte Laster, die Macke die man doch schon längst besiegt hat. Wahrscheinlich auch noch mit Gotteskraft. Mehr als vorher ist man nun zerstört. Und man fragt sich wie so oft:

„Warum?“

In Matthäus 12, 43-45 gibt es eine Erklärung, die einfacher nicht sein könnte.

„Wenn ein Dämon ausgetrieben wird, irrt er so lange ruhelos umher bis er ein neues Opfer gefunden hat. Findet er keins, entschließt er sich: >> Ich will dorthin zurückkehren, woher ich gekommen bin. <<>

Gesagt von Jesus

Auf den ersten Blick erkennen wir hier wieder nur eine Erzählung von Dämonen in einem Text, der sich eher märchenhaft darstellt. „Was will Jesus uns sagen?“

Gehen wir davon aus, dass der Dämon unser Laster ist. Und lesen den Text erneut. „Wenn ein Laster ausgetrieben wird…“ soweit waren wir ja nun schon mal, dachte man zumindest. „ … irrt es so lange ruhelos umher bis es sich entschließt, wieder irgendwo ein Laster zu sein.“ Da es aber unsere Macke ist und diese genauso individuell ist, wie wir selbst, wird sie niemanden finden der zu ihr passt. Niemanden, der ihr so sehr gefällt, dass sie sich dort wohl fühlen würde, weil sie dort zu 100% ernährt wird. Weil aber diese Macke kein Bock hat rastlos zu sein, kommt sie zu uns zurück. Bis hierher hätte man eine simple Erklärung warum sie wieder nachschaut, ob sie bei uns immer noch Willkommen ist, denn eins haben wir wohl gemerkt. Die Vergangenheit wird uns nie mehr loslassen, was passiert ist, ist nicht mehr zurückzunehmen.

Aber warum trifft das mich wieder und warum so hart? Ich habe mich doch verändert, ich mein habe diesen Mist doch abgelegt und seitdem lebe ich doch anderes. Ein Beispiel: „Ich beleidige meine Mitmenschen nicht mehr.“

Das mag richtig sein, aber die Veränderung die ich meine ist viel tiefgreifender als dieses Beispiel. Hier geht es um die persönliche innere Veränderung. So sagt Jesus: „Wenn er nun zurückkommt und seine frühere Wohnung sauber und geschmückt, aber leer vorfindet,…“

Wie sieht das bei uns aus?

Haben wir uns lange Zeit selbst belogen?

Haben wir nur darauf gewartet, dass es wieder anfängt?

Haben wir vielleicht sogar gehofft, dass es wieder anfängt?

Haben wir diesem Problem unbewusst einen größeren Stellenwert gegeben als den, den es verdient hätte?

Dies alles sind Fragen, die uns Gott entgegenbringt. So sagt er hier, wenn der Dämon, unser Laster, seine Wohnung sauber und geschmückt wieder findet, dann kommt er wieder… „…dann sucht er sich noch sieben andere Dämonen, die schlimmer sind als er selbst.“

Wie ist’s bei uns?

Freuen wir uns nicht auch, wenn wir nach langer Zeit an einen Ort zurückkehren wo wir schon lange nicht mehr waren?

Freuen wir uns nicht besonders, wenn wir von einer langen Reise nach Hause kommen und die Zimmer sind sauber, aufgeräumt, geschmückt und bereit zum Nutzen?

Unsere Macken, sind so wie wir, von uns „gezüchtet“, von uns „erzogen“ … so wir wie leben, leben auch sie. Nur wenn du dich persönlich nicht veränderst, wenn du nicht etwas an der Situation änderst in der du dich seelisch und / oder körperlich befindest, nachdem du dein Laster vertrieben hast, wird es wieder kommen. Denn seine Wohnung ist anders, die Bilder an der Wand von ihm sind durch Bilder voller Glück ersetzt worden. Deine Macke kommt zurück, sieht sie und weiß, dass es nichts mehr so sein wird wie früher …

… stell dir vor du hast deine Kindheit auf einem Spielplatz verbracht, direkt neben eurem zu Hause. Jeden Tag warst du dort. Bist die Rutsche runter, auf die Schaukeln drauf, hast mit deinen Freunden im Sand gebuddelt. Drum herum standen viele kleine Häuser, mit Gärten wo deine Freunde gelacht haben. Jeden Tag hast du dich gefreut, wenn das Frühstück fertig war und du raus durftest zu ihnen. Irgendwann bist du weggezogen, hast mehrere Jahre ganz wo anders gelebt.

Nun kommst du dorthin zurück, aus reiner Neugierde. Erst denkst du, du hast dich verfahren, dann siehst du das Straßenschild verwahrlost hinter einer hohen Hecke. Viele der kleinen Häuser sind ersetzt worden durch kleine Reihenhäuser, die Gärten gibt’s nicht mehr, selbst dein Haus ist anders angestrichen. Du gehst weiter in die Straße rein und schaust in die Richtung des Spielplatzes, dort wo die Rutsche war, ist nun eine Tür. Eine Tür die den Eingang zu einem riesigen Plattenhochhaus bildet…

Saturday, February 25, 2006

>>Alles ist möglich wenn du mir vetraust!<<

Wie tief willst du noch sinken?
Wie lange dich selbst belügen?
Wie viele Tode noch sterben?
Wie oft dich selbst betrügen?
Ja, diese Worte sind krass, verletzend und laut.
Doch nur wenn man schreit weckt man Tote auf.
Stephan Weidner


Quelle: Markus 9, 14-29

Wer kennt sie nicht die Geschichte von dem Mann, der sein Sohn zu Jesus bringt, weil er von einem Dämon besessen ist und wer hätte es anders vermutet ... Jesus hat natürlich die Macht und verjagt ihn (den Geist).
Wenn ich die Bibel aufschlage, dann finde ich nur solche Geschichten von dem einen, der immer alles kann. Jedesmal verzweifle ich, weil ich gern so wäre wie er (wenigstens annähernd), aber immer denke ich mir bei: „Ich habe doch eh keine Chance!“.
Genau in diesem Moment schreit der Herr uns an. „Wann wollt ihr den endlich anfangen zu glauben?“ (Mark. 9, 19) Diese Worte sind hart und brutal, schließlich gehen wir doch durch den Tag beten, weinen, feiern und lachen mit Gott. Was sollen wir denn noch ändern? Außerdem weiß ich doch, dass der Herr immer bei mir ist. Doch Jesus schreit weiter „Wie lang muss ich bei euch sein, bis ihr das gelernt habt?“ (Mark. 9, 19). Mittlerweile bin ich stark demotiviert und nicht mehr sicher was ich machen soll, wenn die Antwort nicht so einfach wäre.
Schauen wir uns den Mann mit seinem Sohn an. Er kommt zu Jesus, schildert in seiner Verzweiflung den Fall. Er sagt zu ihm „Herr, ich habe meinen Sohn hergebracht damit du ihn heilst [...] Ich habe schon deine Jünger angefleht, den bösen Geist auszutreiben; aber sie konnten es nicht.“ (Mark. 9,17-18) Wie bei uns schreit der Herr ihn an. Und auch hier stellt sich die Frage „Warum?“.
Der Mann war nicht sofort bei Gott! Er hat sich erst an die Jünger gehalten. Hat gehofft, dass Menschen das Leid von ihm nehmen können. Erst als er merken muss, dass sie es nicht können, probiert er es beim Herrn. Sein Vertrauen in die, die Gott nur vertreten war größer, als in Gott selbst. So kommt es, dass er von Jesus angeschrien wird. „Wann vertraust du mir endlich? Wie oft soll ich’s dir denn noch beweisen?“. Aber er sagt mit den Worten auch „Ich hab doch nur darauf gewartet, dass du kommst, natürlich nehme ich dir dein Leid.“, denn er sprach „Bringt mir das Kind her!“ (Mark. 9,19).
Wie oft ist das nicht auch bei mir so? Wie oft habe ich meine Probleme gejagt und musste dann auf die Knie fallen, habe mir noch mehr weh getan und spürte plötzlich, dass es doch einfacher (und besser) gewesen wäre zu Gott zu gehen. Als das dann erledigt war, ging es doch auch immer gleich voran. So ist’s immer, immer wieder schlage ich mir die Knie auf, weil ich die einfachste, schnellste und einzige Lösung übersehe.

Jetzt sitze ich hier nun und grübbel über diese. Dabei fällt mir auf, dass ich doch wirklich nie ohne Schmerzen davon losgekommen bin, dass ich Jesus mehr als einmal anflehen musste mir meine Laster zu nehmen und doch ist’s nur schlimmer geworden. Auch hier fragt man sich „Warum?“. Wie vorher gibt die Geschichte eine Antwort. Es steht „Als aber der böse Geist Jesus erkannte, schüttelte er den Jungen mit fürchterlichen Krämpfen. Der stürzte zu Boden, wälzte sich hin und her, und der Schaum stand ihm vor dem Mund.“ (Mark. 9,20)
Erkennst du dich vielleicht wieder? Ist’s nicht genau so wie bei dem Jungen? Man will’s ja loswerden, den Mist und dann liegt man am Ende doch am Boden? Jesus fragt dann mich oft „Wie lang leidest du schon darunter?“ (Mark. 9,21), wie er auch den Vater fragte. Meistens wenn ich am Boden liege, werde ich nachdenklich. Alles dreht sich nur noch um das Problem an sich. Mache mir klar wie sehr ich doch leide, um am Ende in meiner Verzweiflung zu schreien: „Jesus, Herr bitte nimm mir den Mist! Wenn du kannst dann nimm es doch einfach!“.
In Markus 9, 22-23 erlebt der Mann mit seinem Sohn nichts anderes...
„Schon oft hat der böse Geist ihn versucht umzubringen. Hab doch Erbamen mit uns, wenn du kannst!“ und Jesus erwiderte verwirrt „Wenn ich kann? Alles ist möglich wenn du mir vertraust!“. (Mark. 9,22-23)
Jesus selbst wundert sich, hatte er uns nicht gerade noch angeschrien, dass wir ihm vertrauen sollen und dann sprechen wir so halbherzig unsere Fürbitte aus „Wenn du kannst?“. Genau in diesen Worten stecken soviel Zweifel. Wer sich schon mal Gedanken über das Wort „Zweifel“ gemacht hat, merkt gleich, dass zweifeln nichts mit vertrauen zu tun hat. Einen Zweifel auszusprechen zeigt doch, dass man eben nicht glaubt, dass der Andere das Gewollte kann.
Der Mann sprach weiter „Ich will dir ja vertrauen. Aber hilf mir doch, dass ich es kann!“. (Mark. 9,24) Siehst du den Unterschied zu der anderen Fürbitte. Hier bittet der Mann aus vollem Herzen Gott „Hilf mir doch!“ Hier meint er es ernst! Und Gott trieb danach den Geist aus, er kam nicht wieder. Ist es bei uns nicht auch so? Dass wir erst bis zum letzten Moment warten, bis wir wirklich Gott vertrauen. Bis wir unser Problem mit allem was es hat vor ihm niederlegen und ihn drum anflehen es zu nehmen? Und ist’s dann nicht genauso wie bei dem Mann, dass es sofort verschwindet. Das wo wir so lang für gebeten haben, verschwindet einfach nach dem letzten Gebet und wir fragen uns wieder „Warum?“
Hier in dem Text steht es. Weil wir Gott immer erst ganz zum Schluss, wenn wir merken es geht ohne ihn nicht mehr, wirklich vertrauen. Obwohl er uns schon am Anfang die Lösung entgegen schreit, er uns einen Zettel reicht wo die Lösung drauf steht.

Um zu einem Ende zu finden, möchte ich erwähnen, dass man sich keine falschen Hoffnungen machen soll, denn für Gott zu leben heißt auch Risiken einzugehen und aus dem Alten herauszutreten. Das ist meist mit Schwierigkeiten verbunden und man hat anfangs immer das Gefühl, dass man vor einer unüberwindlichen Mauer steht.
Doch auch hier ist Gott da und er versichert es uns. Als ob wir es immer noch nicht verstanden hätten, wiederholt er es nochmal, auch für den Letzten.

„Da stieß der Dämon einen furchtbaren Schrei aus, zerrte den Jungen hin und her und verließ ihn. Der Junge lag regungslos da, so dass die meisten sagten: >>Er ist tot!<<. Aber Jesus nahm seine Hand und half ihm auf.“ (Mark. 9,26-27)